Windows Server 2016 Device CAL

Die Windows Server 2016 Device CAL (Client Access License) ist eine gerätebezogene Zugriffslizenz, die einem bestimmten Gerät erlaubt, auf Windows Server 2016-Dienste zuzugreifen – unabhängig davon, wie viele verschiedene Benutzer dieses Gerät verwenden. Dieses Lizenzmodell eignet sich besonders gut für Szenarien, in denen mehrere Personen sich ein und dasselbe Gerät teilen, beispielsweise in Schichtbetrieben, öffentlichen Arbeitsplätzen, Callcentern oder Bibliotheken.

1. Funktionsweise und Einsatzgebiete

Die Device CAL wird einem physischen Gerät zugewiesen und berechtigt dieses, uneingeschränkten Zugriff auf die Serverdienste zu erhalten. Das bedeutet, egal, wie viele unterschiedliche Mitarbeiter oder Nutzer mit dem Gerät arbeiten, sie benötigen keine zusätzlichen Lizenzen – vorausgesetzt, sie greifen nur über dieses eine Gerät zu. Dies macht die Device CAL wirtschaftlich sehr attraktiv für Umgebungen mit mehreren Nutzern pro Rechner.

Typische Anwendungsfälle:

• Schichtarbeit: Produktionsbetriebe, Krankenhäuser oder Werkhallen mit wechselnden Nutzern an einzelnen Geräten.

• Öffentliche Nutzung: Bibliotheken, Schulen, Internetcafés oder öffentliche Terminals.

• Callcenter: Arbeitsplätze, an denen Mitarbeiter zeitweise an einem festen Gerät arbeiten.

• Gemeinschaftsbüros: Mitarbeiter teilen sich PCs oder Thin Clients, z. B. bei Hot-Desking.

2. Vorteile der Device CAL gegenüber der User CAL

Die Device CAL ist vor allem dann wirtschaftlich, wenn mehrere Personen dasselbe Gerät nutzen. Eine User CAL müsste für jeden einzelnen Nutzer separat erworben werden, während mit einer einzigen Device CAL alle Nutzer eines Geräts abgedeckt sind. Dadurch sinken Lizenzkosten erheblich, besonders in Umgebungen mit hohem Personaldurchsatz oder Schichtwechsel.

Diese Flexibilität sorgt nicht nur für Kosteneinsparungen, sondern macht auch die Lizenzverwaltung einfacher: Es müssen weniger Nutzer erfasst und verwaltet werden, da die Lizenz pro Gerät vergeben wird.

3. Technische Integration

Die Device CAL ermöglicht den Zugriff auf sämtliche Funktionen des Windows Server 2016, darunter:

• Datei- und Druckdienste: Freigaben, Netzlaufwerke, Druckerserver.

• Active Directory-Dienste: Anmeldung, Gruppenrichtlinien, Nutzerverwaltung.

• Remotedesktopdienste: Zugriff auf Terminalserver und virtuelle Desktops, sofern entsprechende Lizenzen und Rollen installiert sind.

• DNS, DHCP und weitere Netzwerkdienste: Für reibungslosen Betrieb in Unternehmensnetzwerken.

• Anwendungsdienste: Zugriff auf Web-, Datenbank- und andere Serveranwendungen.

Die Lizenz ist somit sehr umfassend und deckt alle häufig genutzten Serverdienste ab.

4. Lizenzverwaltung und Compliance

Die Device CAL wird nicht physisch auf dem Gerät installiert, sondern administrativ verwaltet. Das bedeutet, dass eine genaue Dokumentation notwendig ist, damit Lizenzprüfungen standhalten.

Empfehlenswert ist die Erfassung der Geräte über Inventarsysteme, z. B. mit Seriennummer, MAC-Adresse oder einer anderen Hardware-ID. In größeren Unternehmen wird dies oft zentral über Software Asset Management (SAM) oder Active Directory verwaltet.

Für eine vollständige Compliance muss bei Lizenz-Audits der Nachweis erbracht werden, dass jedes Gerät, das auf Windows Server 2016 zugreift, über eine gültige Device CAL verfügt.

5. Kombination mit Server-Lizenzen

Eine Device CAL allein berechtigt nicht zum Betrieb eines Windows Servers. Sie ergänzt die Lizenzierung des Servers selbst, die entweder core-basiert (für Datacenter oder Standard Editionen) oder serverbasiert (für Essentials) erfolgen kann.

Das Lizenzmodell sieht vor:

• Windows Server 2016 muss auf dem physischen oder virtuellen Server lizenziert sein.

• Für jeden Zugriff über ein Gerät ist eine Device CAL erforderlich.

• Die Device CAL ist nicht auf Benutzer übertragbar, sondern fest an das Gerät gebunden.

6. Technische Details

• Lizenztyp: Geräte-CAL, nicht benutzergebunden.

• Gültigkeitsbereich: Zugriff auf Windows Server 2016 Dienste (Standard, Datacenter, Essentials).

• Nutzungsmodell: Unbegrenzt viele Nutzer pro Gerät, eine CAL pro Gerät.

• Lizenzierung: Ergänzend zur Windows Server 2016 Server-Lizenz.

• Lizenzverwaltung: Empfohlen via Hardware-ID, Inventarnummer, oder SAM.

• Unterstützte Dienste: Datei- und Druckdienste, Active Directory, RDS, Netzwerkdienste.

• Compliance: Lizenz-Nachweis ist bei Audits zu erbringen.

7. Systemanforderungen und Voraussetzungen

Die Device CAL ist keine Software, sondern eine Lizenz, die administrativ verwaltet wird. Für den Betrieb der zugrunde liegenden Windows Server-Instanzen gelten folgende Mindestanforderungen:

• Windows Server 2016 Standard oder Datacenter Edition

• Core-basierte Serverlizenzierung

• Mindestens 8 Kerne pro Prozessor, 16 Kerne pro Server lizenziert (je nach Lizenzmodell)

• Netzwerkzugang: TCP/IP-Netzwerk, LAN, VPN oder Terminal Services

• Clients: Geräte mit Windows, Linux oder MacOS, die per SMB, RDP, oder anderen Protokollen mit dem Server kommunizieren

Die Geräte, für die eine Device CAL benötigt wird, können Desktop-PCs, Laptops, Thin Clients, Terminal-Server-Clients oder andere Endgeräte sein.